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monographs & edited books

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Kann der Tod überwunden, der Mensch unsterblich werden? Erkenntnisse der natur- und lebenswissenschaftlichen Forschung seit der Moderne haben ein neues Bewusstsein für Sterblichkeit und Vergänglichkeit geschaffen sowie Ideen über die Verlängerung des Lebens und physische Unsterblichkeit auf den Prüfstand gestellt. Wegweisende Befunde und Entwürfe slawischer Autoren reihen sich nicht nur in zeitgenössische und aktuelle Diskussionen ein, sondern haben auch eigene Visionen und Technologien mit kulturspezifischer Signatur hervorgebracht. In den Entwicklungen experimenteller Disziplinen, etwa der medizinischen Kybernetik, Robotik und Quantenphysik, erkannten sie Möglichkeiten zur Entgrenzung des Lebens. Heute sind diese Positionen und Suchbewegungen in der Immortologie programmatisch verankert. Von Porfiri Bachmetjew bis Dimitri Itzkow, von Maxim Gorki bis Borislav Pekić haben eine beeindruckende Reihe slawischsprachiger Forscher, Visionäre und Schriftsteller ihre einzigartige, ebenso spekulative wie fruchtbare Perspektive auf das menschliche Leben und die Unsterblichkeit formuliert.

Matthes & Seitz, Berlin 2021, 495 Seiten
ISBN 978-3-75180-343-4

Synergismus, das Zusammenwirken des Menschen mit Gott und Natur, ist ein wesentlicher Schlüssel zur Anthropotechnik und Transformationsästhetik des slavisch-orthodoxen Kulturraums. Visionen des modernen Synergos, die sich angesichts neuer wissenschaftlich-technischer Möglichkeiten an der Wende zum 20. Jahrhundert ihren Weg bahnten, verbinden christliche und säkulare Umgestaltungsprojekte und trennen sie zugleich. Der Synergiediskurs geht dabei keineswegs nahtlos in zeitgenössische Sozialutopien und die Entwürfen des Neuen Menschen der sowjetischen Biopolitik über. Vor dem Hintergrund der epistemischen Umbrüche und Synthesen um 1900, die das Verhältnis von Wissen und Glauben neu justierten, untersucht das Buch synergetische Modellbildungen insbesondere in der russischen Philosophie, Wissenschaft, Literatur und Kunst als ein Fundament der modernen slavischen Wissenskultur.

Brill | Wilhelm Fink, Paderborn 2020, 372 Seiten
ISBN 978-3-7705-6558-0 (Print); 978-3-8467-6558-6 (E-Book)
Der Band Literatur und Revolution dokumentiert das gleichnamige Symposium, das am 7. November 2017 anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution in Russland unter Mitwirkung der Slavistik, Germanistik und Romanistik der Hallenser Universität stattgefunden hat. Die versammelten Beiträge setzen an verschiedenen Punkten des komplexen Verhältnisses von Literatur und Revolution an und untersuchen aus innerrussischer bzw. innersowjetischer, europänischer und transatlantischer Perspektive die veränderten Perzeptionen und Konstruktionen von revolutionierter Welt-Sicht im literarischen Resonanzraum. 
 
Reflexionen des Gesellschaftlichen in Sprache und Literatur, Band 6
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 2018, 152 Seiten
E-ISBN 978-3-86829-976-2

Danilo Kišs Gesamtwerk ist als ein mnemopoetisches Palimpsest konstruiert, das zwischen Geschichte und Gedächtnis, zwischen der Aufbewahrung des Gewesenen und dessen Vergegenwärtigung insbesondere im Gedenken an die Toten vermitteln will. Der jüdischen hermeneutischen Tradition verpflichtet, überliefert Kišs Erinnerungstextur das Dokument samt Kommentar und Exegese. Auf dieser Grundlage wird den Spuren der Gewalt, die die europäische Geschichte an den Juden hinterlassen hat und die als solche in das narrative Palimpsest eingeschrieben sind, ihre konkrete Referenz zugewiesen. Kišs Poetik führt exemplarisch die Funktionen des Speichers, der Übermittlung und der Sinnstiftung des Vergangenen vor, die Literatur angesichts der Katastrophen des 20. Jahrhunderts übernehmen kann.

Pegisha – Begegnung. Jüdische Studien Bd. 6
Peter Lang, Frankfurt a.M. u.a. 2008, 281 Seiten
ISBN 978-3-631-56200-0

In seinem Essay „The Tree“ beschrieb John Fowles mit der Metapher des Waldes als „green chaos“ die Komplexität postmoderner Literatur, die auch seinem metafiktionalen Roman The Magus zugrunde liegt. Auf der Folie der Chaostheorie, die das Zufallsverhalten nichtlinearer Systeme und Formen ihrer Selbstorganisation in selbstähnlichen Strukturen komplexer Ordnungen beschreibt, wird in der Studie analysiert, wie im Roman einfache literarische Modelle interagieren, sich überlagen und in der Umcodierung traditioneller Textkonventionen die mannigfaltigsten Formen (re-)produzieren. Kernstück des Romans ist ein selbstreflexives Metatheater, in dem eine Magierfigur den Protagonisten und impliziten Leser durch das narrative Labyrinth führt und so das dynamische Text-Leser-Verhältnis metafiktioneller Texte reflektiert.

Tectum, Marburg 1996, 77 Seiten
ISBN ‎ 978-3-896-08781-2

book editions & translations

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Im Herbst 1913 reist Isidora Sekulić durch Norwegen. Die junge Autorin lässt sich von der Natur verzaubern: von den steilen Fjorden und endlosen Fjells, von der majestätischen Stille und den Lichtern des Nordens. Neben Gastfreundschaft und Geselligkeit erlebt sie die Melancholie und Einsamkeit in den entlegenen Winkeln des Landes, lernt das Wesen der norwegischen Kultur und Gesellschaft kennen. Besonders beeindruckt ist Isidora Sekulić davon, wie selbstverständlich auch alleinstehende Frauen dazugehören – etwas, das sie in ihrer Heimat Serbien schmerzlich vermisst.

Ausgewählte Texte aus den Jahren 1913 bis 1951
Aus dem Serbischen übersetzt und herausgegeben von Tatjana Petzer
Cover: Holzschnitt von Christian Thanhäuser
Friedenauer Presse, Berlin 2019, 136 Seiten
ISBN 978-3-932109-96-6

„Manins Buch ist eine grandiose (und vorzüglich übersetzte) ideengeschichtliche Erzählung der Genealogie des modernen Repräsentativsystems.“
Hubertus Buchstein, in: Politische Vierteljahresschrift 2007

The Principles of Representative Government
Aus dem Englischen übersetzt von Tatjana Petzer
Matthes & Seitz, Berlin 2007, 349 Seiten
ISBN 978-3-88221-022-4

 

coedited volumes

 

Südosteuropa hat vielfältige Narrative hervorgebracht, in denen Figuren, Konstruktionen und Ordnungen der ›Bewegtheit‹ verankert sind. Um diese zu ergründen, entfaltet der Band verschiedene Perspektiven auf folgende Untersuchungsfelder
– Mobilität, Migration und Identität
– Räume und Genres
– Empathie, Emotion und Tabus.
Die Beiträge verdeutlichen, wie der Begriff ›Bewegtheit‹ in der Literatur- und Kulturtheorie sowie in literarischen, kulturellen und historischen Narrativen Südosteuropas vieldeutig, polyfunktional und wandelbar zwischen ›äußerer Bewegung‹ und ›innerem Bewegtsein‹ pendelt.

Herausgegeben von Eva Kowollik, Gabriela Lehmann-Carli und Tatjana Petzer
Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung Bd. 29
Frank & Timme, Berlin 2017, 520 Seiten
ISBN 978-3-7329-0345-0

Synergie ist ein Schlüsselbegriff in Wissenschaft und Gesellschaft. Wie wird er historisch und gegenwärtig verwendet? Was zeichnet ihn als produktives Paradigma in interdisziplinären Forschungs- und Praxisfeldern aus?
Als Modell einer holistischen Beschreibung der Wirklichkeit macht die synergetische Perspektive die aristotelische Einsicht fruchtbar, dass das Ganze mehr ist als bloß die Summe seiner Teile. Allgemeine Theorien des Zusammenwirkens (synérgeia) nehmen hier ihren Ausgangspunkt. Mit Blick auf kooperative Interaktionen und dynamische Strukturbildungen in Natur, Kunst und Gesellschaft untersuchen die Beiträge philosophie-, wissenschafts- und kulturgeschichtliche Konstellationen, in denen Synergie-Konzepte besondere Konjunktur haben, und fragen nach dem Zukunftspotenzial dieser transdisziplinären Denkfigur.

Herausgegeben von Tatjana Petzer und Stephan Steiner
Cover: Igor Sacharow-Ross: o.T., aus dem Zyklus „Syntopie der Orte“
Trajekte-Buchreihe
Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2016, 403 Seiten
ISBN 978-3-7705-5896-4

Die aktuellen Verschiebungen Europas nach Osten haben Fragen brennend werden lassen, etwa die nach den kulturellen Grenzen oder, jenseits seiner politischen Konstituiertheit, nach der Verfasstheit und dem Regelwerk dieses »Gebildes« (Erich Auerbach). Auch dem genauen Blick zeigt sich keine Einheit, sondern vielmehr ein Prozess des Ordnens und eine Verhandlungskultur, umso mehr als eine topographische Konstellation exemplarischer Städte (Berlin, Beirut, Istanbul, Tblissi), Regionen und Länder (Georgien, Jugoslawien, Litauen, Palästina) den Gegenstand der hier versammelten kulturwissenschaftlichen Essays bildet.
Was sonst im toten Winkel einer lateinischen, mediterran-atlantischen Dominanz liegt, wird hier vervielfältigt und auf seine (religions)kulturellen, zumeist unbewussten Codes untersucht. Diese pluralen Ordnungen der Kultur – die hier in einem literarisch anspruchsvollen Handbuch diskutiert werden – orientieren sich an fünf Parametern: Textordnungen, Bilderordnungen, Kleiderordnungen, Affektordnungen, Grundordnungen.

Herausgegeben von Zaal Andronikashvili, Tatjana Petzer, Andreas Pflitsch und Martin Treml
LiteraturForschung Bd. 13
Kulturverlag Kadmos, Berlin 2014, 357 Seiten
ISBN 978-3-86599-151-5

In einem Essay von 1924 entdeckte die serbische Schriftstellerin und Intellektuelle Isidora Sekulić (1877-1958) in den Literaturen »Isochimenen«. Anknüpfend an Alexander von Humboldts klimatologische Isothermen gründete sie ihre vergleichenden Literaturbetrachtungen auf den symbolischen Linien kultureller Berührungspunkte. Diese sind Gegenstand ihrer vielschichtigen Essayistik. Sekulićs literarische Schauplätze – das moderne Ich, die ›kleinen Völker‹ an den Rändern Europas, Konzepte des Ostens, der Geist der serbischen Kleinstadt, Kosmopolitismus, Kulturnationalismus und Figuren der (nationalen) Einheit – sind kontinuierliche Erkundungen des ›Europäischen‹.
Die Denkfigur der Isochimenen aufgreifend, diskutieren die Beiträge des Bandes Sekulićs vielschichtiges Gesamtwerk aus topographischer und transkultureller Perspektive in den geistesgeschichtlichen Zusammenhängen der serbischen Moderne und vor dem Hintergrund jüngster zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Darüber hinaus dokumentiert der Band Sekulićs mediale Popularisierung in Serbien und ermöglicht durch Übersetzungen exemplarischer Texte Einblicke in ihr essayistisches und literarisches Schaffen.

Herausgegeben von Tatjana Petzer und Angela Richter
Die Welt der Slaven: Sammelbände/Sborniki Bd. 45
Otto Sagner, München 2012, 281 Seiten
ISBN 978-3-86688-267-6

Dass jedes Ding von Natur aus seine richtige Benennung erhalten habe, ist – seit Platon – Voraussetzung für ein Sprachverständnis, das von einer natürlich motivierten und unmittelbaren Beziehung zwischen Name und Ding ausgeht. Eine solche Namenstheorie impliziert, daß der Name im Ding schon vorhanden sei, dass er nur noch gefunden und extrahiert werden müsse. Religiös motivierte Namenskonzeptionen dagegen scheinen in eine etwas andere Richtung zu zielen. Hier ist es eher der Name, der das Ding, die Person oder die Sache prägt oder gar hervorbringt.
Mythopoetische und religiöse Namenskonzepte spielen in der Sprachphilosophie und Literatur der Moderne eine prominente Rolle, und dies, obwohl diese Konzepte in deutlichem Widerspruch zu jenen – seit Ferdinand de Saussure tonangebenden – Sprachtheorien stehen, die von der Konventionalität und Arbitrarität des Zeichens ausgehen. In den Beiträgen des Bandes wird jene Kehrseite der modernen Sprachwissenschaft untersucht, für die Namensphilosophie und Onomatopoetik stellvertretend stehen können. Diskutiert wird, worin die Attraktivität dieser Namenskonzepte im Einzelfall bestand und welche Ausprägungen diese Konzepte in concreto erfuhren. Ausgehend von der Rolle des Namens (als sprachtheoretisches Konzept) in philosophischen, literarischen und politischen Texten der Moderne werden mit Benennung, Verehrung und Wirkung drei Dimensionen des Namens untersucht.

Herausgegeben von Tatjana Petzer, Sylvia Sasse, Franziska Thun-Hohenstein und Sandro Zanetti
LiteraturForschung Bd. 8
Kadmos, Berlin 2009, 304 Seiten
ISBN 978-3-86599-077-8

 

edited journals

 

 

The main topic of the edited issue on „Ecology in Eastern European Terminology“ explores groundbreaking concepts, theories, and disciplines of Russian and early Soviet science which laid the foundation for systemic ecological thinking. Still little is known about the Eastern bloc’s own terminology and scientific approaches which were developed during the 20th century behind the iron curtain. It’s worth to look at these concepts not as an exotic side stage of the Anthropocene debate, but from the perspective of their impact on global ecological discourse.

FORUM INTERDISZIPLINÄRE BEGRIFFSGESCHICHTE  (FIB)
12. JAHRGANG / 1
Berlin 2023, 72 Seiten
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ISSN 2195-0598
DOI 10.13151/fib.2023.01
 
 
 
 

Die Annahme, dass der Mensch physische Unsterblichkeit erlangen könne, ist seit dem 19. Jahrhundert Grundlage biologischer Debatten über die potentielle Unsterblichkeit von Organismen, experimenteller Forschung zu Langlebigkeit und Verjüngung sowie kybernetischer und transhumanistischer Technologien. In dieser Ausgabe der »Interjekte« werden interdisziplinäre Perspektiven auf entsprechende Entwürfe in Wissenschaft, Philosophie, Literatur und Kunst aus Ost-, Mittel- und Südosteuropa zusammengeführt und deren kulturelle Spezifika untersucht. Zur Diskussion stehen konkrete Paradigmen des todlosen Lebens und der Transformation des Menschen zum Homo immortalis.

INTERJEKTE 12
Berlin 2018, 64 Seiten
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DOI 10.13151/IJ.2018.12